Ein Winter-Wochenende in Brügge
Nachdem wir uns den Film “Brügge sehen und sterben“ schon mehrmals angesehen hatten, wurde es Zeit, endlich einmal das echte Brügge kennen zu lernen. Um auch möglichst viel an einem Wochenende von der Stadt zu sehen, starteten wir bereits am Freitag morgen um kurz vor sieben Uhr mit dem Flugzeug nach Brüssel. Von Berlin aus starten mehrere Direktflüge täglich zu meist relativ günstigen Preisen. Vom Flughafen Brüssel gibt es dann stündlich direkte Bahnverbindungen nach Brügge. Während der anderthalbstündigen Fahrt konnten wir schon einmal den Blick aus dem Fenster schweifen lassen und einen ersten Eindruck von Belgien in uns aufsaugen.
In Brügge angekommen waren wir nach einem kurzen Fußmarsch bei unserem Hotel in der Altstadt. An dieser Stelle der Hinweis – Rollkoffer sind in Brügges Altstadt nicht die beste Idee. Wir jedenfalls holperten mit tosendem Lärm durch die ansonsten verschlafenen, mit Kopfsteinen gepflasterten Gassen und wünschten uns, wir hätten doch unsere Rucksäcke stattdessen dabei.
Nach unserer nicht zu überhörenden Ankunft im Hotel konnten wir es aber trotz Nieselregen nicht lange im Trockenen aushalten und wollten unbedingt einen ersten Eindruck der Stadt gewinnen. Und so streiften wir erst einmal ohne besonderes Ziel umher und ließen uns durch die malerischen Gassen treiben. Der historische Stadtkern von Brügge wurde nie von Kriegen oder Bränden zerstört und wurde von der Unesco im Jahr 2000 als Weltkulturerbe anerkannt. Dass dies völlig zu Recht geschah, wird einem sofort bewusst wenn man in der Altstadt unterwegs ist und sich wie in ein Märchenland oder eben ins Mittelalter versetzt fühlt.
Den Rest des Tages und den darauffolgenden Samstag nutzten wir dann, um einige von Brügges Sehenswürdigkeiten anzusteuern, allen voran natürlich der Rozenhoedkaai als meistfotografierter Ort Brügges. Trotz Winterkälte wimmelte es hier von kamerabewaffneten Menschen, zumal sich hier auch der Hauptanleger für die beliebten Bootsfahrten durch die Grachten von Brügge befindet.
Weitere Sehenswürdigkeiten die man in Brügge unbedingt besuchen sollte:
- den Belfried, einen 83 m hohen Glockenturm am zentralen Marktplatz. Wer die 366 Stufen bezwingt, wird mit einem fantastischen Ausblick über die Altstadt belohnt.
- die Heilig-Blut-Basilika als ältester Sakralbau der Stadt und Aufbewahrungsort einer Reliquie in der sich angeblich ein Tropfen des Blutes von Jesus Christus befindet
- den Beginenhof mit seinem verträumten Klostergarten
- die Bonifatiusbrücke. Etwas versteckt hinter der Liebfrauenkirche gelegen aber für Menschen auf der Jagd nach malerischen Fotomotiven definitiv ein Muss!
- die Brauerei De Halve Maan
Abends ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, ein paar der unzähligen Kneipen mit ihrer riesigen Bierauswahl zu testen. Für Bierliebhaber ist Belgien definitiv das Schlaraffenland! Am besten gefiel uns t’Brugs Beertje, eine urige kleine Kneipe mit sage und schreibe 300 verschiedenen Biersorten!
Und als wäre Brügge nicht ohnehin schon zauberhaft genug, fing es auch noch an zu schneien und spätestens beim Anblick der mit weißem Puderzucker bedeckten Häuschen und zugefrorenen Kanäle wäre wohl auch der letzte Zweifler überzeugt, dass Brügge auch im Winter eine Reise wert ist!
Unser Fazit zu Brügge
Für so einen kurzen Wochenendtrip ist Brügge aufgrund der schnellen Anreise und der überschaubaren Größe jedenfalls ideal. Auf dem Rückweg zum Flughafen haben wir sogar locker noch einen mehrstündigen Zwischenstopp in Gent geschafft! Und warum auch Gent einen Abstecher lohnt und was es dort zu entdecken gibt, erzählen wir euch in einem der nächsten Beiträge.